20191102 134807000 iOSWolfen gegen Holzdorf 27:31 (16:15)

(Text: Florian Werner)

Am 02.11.2019, kurz nach Halloween, scheinen die Holzdorfer immer noch in Gruselstimmung zu sein.
Mit blassem Gesicht schaute Trainer Reimo Ziemer an diesem Tag in die Gesichter seiner Spieler.

Zwar war der Großteil der Spieler wieder mit an Bord, jedoch spürte man bereits zu Beginn der Aufwärmung dass ein komisches Gefühl in der Luft lag.

Wolfen, vor drei Wochen noch mit einer Klatsche von 39:15 abserviert, war anscheinend auf Wiedergutmachung aus. Eine komplett neuformierte Mannschaft stand den Holzdorfern gegenüber.
Vor Beginn der Partie versuchte Coach Ziemer seine Mannen mit deutlichen Worten zu motivieren und auf ein hartes Spiel einzustellen.

Doch den besseren Start erwischten hierbei die Hausherren und konnten sich prompt absetzen. Holzdorf lief in der Anfangsviertelstunde nur hinterher und trat keineswegs als Favorit und Meisterschaftsaspirant auf.
Viele technische Fehler im Angriff, ein müde wirkender Anwehrverbund und träge Spielweise nach vorn ließen den Wolfenern, in Halbzeit eins, die Hoffnung auf den ganz großen Coup.
Zwischenzeitlich setzten sich die Wölfe auf bis zu zwei Tore ab. Die Holzdorfer schleppten sich im Energiesparmodus, beim 16:15, in die Halbzeitpause.

Die Halbzeitansprache von Reimo Ziemer viel nun deutlich aus. Gegen eines der schwächsten Teams darf man als Topmanmschaft der Liga nicht zurück liegen.
Die Abwehr, löchrig wie ein Schweizer Käse, sollte nun umgestellt werden und das Spiel nach vorn nun sicherer und vor allem schneller aufgezogen werden.
Diese taktischen Maßnahmen und Vorgaben zeigten auch direkt ihre Wirkung. Trotz einer Unterzahl zu Beginn der zweiten Hälfte schaffte Holzdorf in der 35. Minute die erste Führung im Spiel (17:18).
Allen voran Christoph Schwager und Jan König gingen nun endlich auch da hin wo es weh tut und zeigten den Wolfenern das sie immer noch gegen den amtierenden Anhaltmeister spielen.
Wolfen dezimierte sich nun immer öfter selbst durch schlechtes Abwehrverhalten und unnötige Meckereien gegen die Unparteiischen.
Holzdorf nutzte Dieses abgeklärt und konnte sich nach und nach weiter absetzen.
Vor allem der Angriff schien nun etwas besser in Fahrt zu kommen. Schnelle Stafetten und druckvolles Positionsspiel zeigten die Kernkompetenz der „Frisch Auf‘ler“.
Während der Angriff vorn nun wieder einigermaßen lief, war die Abwehr aber weiterhin in einem desolaten Zustand. Einzig und allein Hagen Hammerlik sollte an diesem Tag zum Schreckgespenst für die Wolfener Reserve werden. 4 von 5 Siebenmeter Strafwürfen entschärfte dieser bravourös - ein Garant im Tor für den Erfolg an diesem Tag.

Am Ende setzt sich der TV „Frisch Auf“ Holzdorf glanzlos in Wolfen mit 31:27 durch.
Letztendlich nicht schön, aber mit zwei wichtigen Punkten. Im Duell der Verfolger, muss sich Holzdorf nun im Training vor allem die Frage stellen wo es am Ende der Saison hingehen soll.
Mit einer so müden Leistung werden die kommenden Aufgaben richtig schwer.
Am kommenden Wochenende kommt schon die SG Abus Dessau, welche bei gleicher Leistung wie in Wolfen, zum Stolperstein für die Holzdorfer werden kann.

Zeitstrafen: Wolfen 11x 2-min (+ 1x glatt Rot)  Holzdorf  3x 2-min
7-Meter: Wolfen 2/6  Holzdorf  7/7

Es spielten:
Reimo Ziemer, Dirk Wendler, Kay Duhnsee (MV), Torben Günther, Hagen Hammerlik (Tor), Martin Töpfer, Eric Ziemer, Pierre Naundorf, Maximilian Müller, Jan König, Florian Werner, Michael Radunz, Patrick Deckert, Christian Müller, Christoph Schwager