9b1500 535cc89018a34d00bbf0b78f8f7208b5 mv2Radis gegen Holzdorf 26:29 (10:13)

Text: Florian Werner
Bild: TuS Radis 1947

Am vergangenen Samstag kam es in der Anhaltliga zum Aufeinandertreffen der TuS Radis II und dem TV „Frisch Auf“ Holzdorf.

Um weiter die Ambitionen auf etwas Zählbares in dieser Saison zu wahren war ein Sieg an diesem Spieltag Pflicht für „Frisch Auf“.
Doch die Vorzeichen standen wieder einmal nicht optimal. Nach dem sich Michael Radunz unter der Woche im Training so schwer verletzte dass dieser in der laufenden Spielzeit nicht mehr aktiv eingreifen kann fehlten außerdem Matthias Lehmann, Carsten Teßmann, Pierre Naundorf, Martín Töpfer, Patrick Deckert.

So fuhren die Holzdorfer mal wieder mit mehr Offiziellen als Spielern auf der Bank zum aktuellen Tabellenletzten. Das der Stand der Tabelle nicht die tatsächliche Leistung der Hausherren wieder gibt sollte nach den letzten Ergebnissen jedem klar sein. Keine einfach Aufgabe für „Frisch Auf“.Beide Teams kennen sich sehr gut und hegen durchaus Sympathien einander. Vor allem neben dem Parkett gibt es immer gute Verhältnisse. Doch auf dem Handballfeld, für diese 60 Minuten, werden Freundschaften bekanntlich ad Acta gelegt.

Radis begann mit dem Torewerfen in dieser Partie und eröffnete das Spiel bis zum 2:0.
Ein verworfener Strafwurf und einige freie Würfe auf das Tor der Hausherren ließen bereits von Minute 1 an ein hitziges Spiel erahnen. Simon Weißkirchen läutete nach sehenswerter Aufbausperre das Holzdorfer Torewerfen ein. Maxi Kernke schraubte in der folgte das Ergebnis fast im Alleingang auf 3:4 hoch.
Eine ordentliche Abwehr sollte wie immer der Garant im Holzdorfer Spiel sein. Dies gelang auch in dieser Phase des Spiels. Leider wurden mehrere freie Würfe leichtfertig liegen gelassen. Dies hielt den TuS Radis II immer in Schlagdistanz und keines der beiden Teams konnte sich absetzen.

Bis zum Halbzeitpfiff ging es in einem hart, aber nicht unfair, geführten Spiel hoch her. Die beiden Schiedsrichter hatten Mühe die Härte aus dem Spiel zu bekommen und stellten sich selbst mit vielen fragwürdigen Entscheidungen in den Mittelpunkt des Spiels. Mit einem 10:13 für die Holzdorfer ging es zum Pausentee.
Vor allem Torben Günther war es zu verdanken das die Führung bestand hatte. Mit unzähligen Paraden hielt er seine Mannschaft im Spiel und bot den nötigen Rückhalt.

In der Halbzeit wurde vor allem das Abwehrverhalten analysiert. Ein ums andere mal hinterliefen die Hausherren die Holzdorfer Abwehr und konnten so zum Torerfolg kommen. Dies galt es natürlich abzustellen. Desweiteren sollte die Linie der Schiedsrichter ausgenutzt werden. Vor allem Jan König verstand es sich auf der Aussenposition so in Szene zu setzen das in der Folge entweder ein Tor oder ein 7-Meter Strafwurf dabei herumkam.

Das die zweiten 30 Minuten an Härte zunehmen würden, war voraus zu sehen.
Bis zum 17:17 Ausgleich war es vor allem die Körpersprache der Heimsieben die beeindruckte. Voller Kampfgeist wollten diese den Bock nun mit aller Gewalt umstoßen und hofften sicher darauf das „Frisch Auf“ aufgrund fehlender Wechseloptionen konditionell und kräftetechnisch bald einbrechen würde.

Doch nun begann die spielentscheidende Phase der Holzdorfer. In der Abwehr packten diese richtig zu und ließen den Rückraumschützen kaum Möglichkeiten. Geblockte Bälle von Eric Ziemer, Christian Müller und Simon Weißkirchen leiteten immer wieder das schnelle Umkehrspiel ein.
Mathias Radunz konnte im Angriffsspiel seine Muskeln spielen lassen und feuerte die Bälle regelrecht ins Tor.

Auch eine Auszeit der Hausherren sollte an dem Lauf der Holzdorfer nichts ändern. „Frisch Auf“ spielte weiter wie beflügelt sodass knapp 8 Minuten später, beim Stand von 21:27, die nächste Auszeit der Heimsieben auf dem Tisch lag.
Nach knapp 53 Minuten wägten sich die Holzdorfer mit einem 6-Tore Vorsprung offensichtlich in Sicherheit und schienen mental schon beim Siegerbier, welches es bekannter weise erst nach dem Spiel gibt.

Wieder einige fragwürdige Entscheidungen der Unparteiischen ließen „Frisch Auf“ nun in doppelter Unterzahl spielen. Radis nutzte das clever aus und holte Tor um Tor auf.
Plötzlich schmolz der Vorsprung auf 26:27, knapp eine Minute vor Schluss.
Da war er nun, der Krimi dem die Holzdorfer um jeden Preis aus dem Weg gehen wollten.

Doch dann war es Christian Müller der mit einem Zuckerpass seinen Aussenspieler einsetzte. Dieser netzte sehenswert ein und die Emotionen der Holzdorfer waren nicht mehr zu bremsen. Auf einmal ging für „Frisch Auf“ wieder alles ein Stück leichter, gefühlt waren sie in der Abwehr nun 30 cm gewachsen sodass die Hausherren keinen Ball mehr vernünftig aufs Tor bekamen.
Den Schlusspunkt setzte dann wieder Eric Ziemer, der den Ball zum 26:29 Endstand ins Tor wuchtete.

Dieser Sieg zeigt was der Holzdorfer Siegeswille bewirkt. Es ist kein einzelner Spieler im Holzdorfer Team der den Unterschied ausmacht. Es ist der „Frisch Auf“sche Kampfgeist der den Unterschied ausmacht. Mannschaftliche Geschlossenheit und die Bereitschaft bis über die Belastungsgrenze hinaus zu gehen zeichneten diesen Arbeitssieg am Ende aus.

Zeitstrafen:  Radis 1x 2-min  Holzdorf 6x 2-min
7-Meter: Radis 3/4  Holzdorf  4/6

Es spielten:
Reimo Ziemer, Ronny Lustig, Thomas Fichte, Anna Thiel (alle MV), Torben Günther, Hagen Hammerlik (alle Tor), Maximilian Kernke, Eric Ziemer, Jan König, Florian Werner, Christian Müller, Simon Weißkirchen, Kay Duhnsee, Matthias Radunz