UnbenanntRaguhn gegen Holzdorf 33:24 (19:12)

Handball Holzdorfer Frauen können Favoriten Raguhn in der Anhalt-Liga streckenweise ärgern. Trotz guter Leistung gibt es aber eine 24:33-Niederlage.

(Text und Bild: Dietmar Bebber / MZ)

 - „Wir sind hier mit dem Ziel angetreten, um unseren Gegner zu ärgern“, verriet Trainerin Katrin Hiltmann nach dem 24:33 (12:19) des TV Frischauf Holzdorf bei den Frauen des SV Finken Raguhn und fügt an: „Auch wenn es der Spielstand nicht unbedingt wiedergibt: Es ist der Mannschaft definitiv gelungen, Raguhn streckenweise zu ärgern.“

Viele rieben sich verwundert die Augen, dass plötzlich nach drei Minuten der TV Frischauf durch den Treffer von Vivian-Kim Hiltmann mit 2:1 in Führung ging.
Doch auch das 3:2 (4.) von Jennifer Lustig schien den Favoriten Raguhn nicht sonderlich zu beeindrucken, denn ab der siebten Minute gaben sie nach dem Sieben-Meter-Treffer von Kathleen Löbel die Führung nicht mehr ab.
Tor um Tor vergrößerten nun die in vielen Belangen überlegenen Finken den Abstand, so dass dieser in der 21. Minute schon acht Tore (14:6) betrug.
In dieser Höhe pendelte sich dann der Vorsprung ein, weil die Mannschaft von Frischauf vor allem bei eigenem Ballverlust und den daraus resultierenden Tempogegenstößen wenig dagegenzusetzen hatte.

So ging es mit einem 12:19 in die Halbzeitpause, aus der die Frischauf-Ladys motivierter denn je kamen.
Jedoch war es die auf Raguhner Seite mit acht Treffern erfolgreichste Spielerin Marie Drimel, die in der 33. Minute den Vorsprung ihrer Sieben zwischenzeitlich auf zehn Tore (23:13) hochschraubte.
Doch selbst hier ließen sich die TV-Ladys nicht entmutigen.
Immer wieder versuchte vor allem Jennifer Lustig, das Spiel an sich zu reißen und ihm die nötigen Impulse zu geben.

Um dies immer erfolgreich umzusetzen, fehle ihr aber noch die nötige Erfahrung, verriet TV-Trainerin Hiltmann.
Aber auch die Versuche mit zwei Kreisläuferinnen brachten nicht den erhofften Erfolg, so dass man davon wieder abließ.
Erst der Wechsel im Tor von Michaele Zwiebel hin zu Kathrin Wetzer (43.) brachte noch mehr Sicherheit in die Defensive.
„Leider hat unsere Stammtorfrau nicht ins Spiel gefunden“, erklärte Hiltmann die Entscheidung.
So scheiterten dann plötzlich zahlreiche Angriffe der Raguhner Mannschaft, und da Frischauf wiederum ihre Chancen nutzte, schmolz der Rückstand sechs Minuten vor der Schlusssirene durch den Treffer von Stefanie John sogar auf sechs Tore.
Im Schlussspurt behielten die Finken dann aber doch die Nerven und sicherten sich mit dem 33:24 die zwei zu vergebenden Punkte.

Trotz der nunmehr fünften Niederlage zeigte sich Trainerin Katrin Hiltmann zufrieden: „Dass wir in diesem Jahr nicht in der Favoritenrolle sind, das ist uns bewusst, und so müssen wir in diesem Jahr ganz schön einstecken. Das wird sich bis zum Saisonende so auch fortsetzen.“ Wichtig sei eben, dass all das, was im Training geübt wird, so in der Praxis angewendet werden kann. „Wir schaffen es eben noch nicht, 60 Minuten konditionell auf die Platte zu bringen, da ist uns Raguhn um Welten voraus.“
Dennoch ist es auffallend gewesen, dass sich die Mannschaft in keiner Phase des Spiels aufgegeben hat.
Darauf angesprochen betonte Hiltmann: „Unser Spiel lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit. Da werden auch die Spielerinnen, die neu dazugekommen sind und über wenig Spielpraxis verfügen, nicht allein gelassen.“ Deswegen unterstreicht Hiltmann den eingeschlagenen Weg: „Der Zusammenhalt ist ganz wichtig, nicht dass wir an dieser schweren Saison zerbrechen. Sicher haben wir auch personelle Ausfälle zu verkraften, also müssen wir mit dem auskommen, was wir haben.“

Auf die Frage nach einem Saisonziel kam schlagartig die Antwort, „wir möchten nicht Letzter werden und wenigstens noch einen Sieg bejubeln können“. Weiter beabsichtigt man in Holzdorf über die Coronazeit hinweg die Frauenmannschaft zu erhalten und möglichst noch ein paar junge Spielerinnen dazu gewinnen zu können. Auf lange Sicht wolle man sich im Mittelfeld etablieren.

7-Meter: Raguhn 7/8  Holzdorf 5/5
Zeitstrafen: Raguhn 1x 2-min  Holzdorf 4x 2-min

Es spielten:
Katrin Hiltmann, Sandra Wäsch, Nancy Radunz (MV), Michaela Zwiebel, Kathrin Wetzer (Tor), Carmen Obenhaus, Leonie Blankenfeld, Jennifer Lustig, Vivian Hiltmann, Julia Dobberstein, Laura Kuhse, Kathleen Kuhse, Stefanie John, Maria Bräse