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Gemischte Gefühle beim Heimspiel gegen Wolfen im Vorfeld.
Nach der schmerzlichen Niederlage im Hinspiel, bei der noch ein Teil der 1. Wolfener Mannschaft mitwirken konnte, war die Vorbereitung auf dieses Spiel mit Befürchtungen und Notlösungen geprägt.


Zum Einen wusste keiner, mit welcher aktuellen Mannschaft Wolfen auflaufen würde, zum Anderen fehlten mit Stefan Schwager, Michael Radunz, Matthias Lehmann (alle Langzeitverletzungen), Florian Werner, Mathias Lehmann, Eric Ziemer, Patrick Deckert, Hagen Hammerlik (alle aus persönlichen Gründen) eine komplette Mannschaft.
Als dann noch kurz vor dem Spiel Christoph Schwager krankheitsbedingt absagen musste, war der Schlachtplan von Trainer Reimo Ziemer erstmal über den Haufen geworfen.
So musste Holzdorf mit 2 Verletzten, einem reaktivierten Spieler und einem Torwart auf dem Feld hoffen, dass Wolfen einen nicht aus der Halle schießt.
Etwas beruhigter konnte man dann in die Aufwärmphase einsteigen, als man erkennen konnte, dass diesmal nur 2 junge Spieler aus der 1. Mannschaft von Wolfen mit am Start waren.
Allerdings gefiel dem Trainer diese "beruhigende" Aufwärmphase in keinster Weise. Laute Worte mussten die Holzdorfer schon vor Anpfiff aufrütteln.

Was allerdings dann passierte, damit hatte keiner gerechnet!
Schnell lag man mit 2:0 in Front, und man merkte schon in den ersten Minuten, der Wille der Holzdorfer mit den Führungsspielern Maximilian Kernke und Jan König war vorhanden.
Kleinere Abstimmungsfehler in der Abwehr und im Angriff waren schnell ausgebessert.
Die Abwehr ließ den Wolfenern keine Chance, Torben Günther im Tor steigerte sich von Minute zu Minute, sollte doch ein Ball durchkommen.
Im Angriff waren es diesmal nicht die Spielzüge, die zum Erolg führten.
Schnelles Paßspiel, Lücken nutzend und Sperren am Kreis durch Simon Weißkirchen sowie die bekannten schnellen Tempogegenstöße durch Maximilian Kernke brachte den Holzdorfern immer wieder den Torerfolg.
So wurde schnell ein 4-Tore-Vorsprung ausgearbeitet, der trotz verschiedener technischer Fehler im Angriff, durch die gut stehende Abwehr nicht in Gefahr war.
Wolfen hatte zu dieser Zeit kein probates Mittel, diese massive Abwehr zu durchstoßen.
Trotz teilweise sehenswerte Anspiele und Abschlüße durch die beiden jungen Spieler Paul Reinecke und Steffen Müller konnte Holzdorf immer wieder im Gegenzug ausgleichen und zur Halbzeit einen komfortablen Spielstand von 18:9 herausspielen.

Reimo Ziemer warnte trotz diesem Vorsprung in der Halbzeitpause.
Der Angriff musste effizienter werden, die Abwehr weiterhin so kompakt stehen. 
Fraglich...aber nicht ausgesprochen...war dann noch die konditionelle Verfassung der Spieler in der 2. Halbzeit.
Durch angeschlagene, teilweise erst wieder im Training hinzugekommene Spieler, war dies noch eine Option, die eventuell das Spiel drehen konnte.

Als aber dann in 10 Minuten der Spielstand von 18:9 auf 28:12 geschraubt wurde, gaben sich die Wolfener geschlagen und die Holzdorfer Spieler spielten sich in eien Rausch und die Bank rieb sich verwundert die Augen.
Christian Müller auf der ungewohnten rechten Halbposition konnte immer wieder Lücken nutzen und mit Geschwindigkeit und Wurfkraft den Ball einnetzen.
Durch schnelles Paßspiel im Rückraum wurden immer wieder die Außen oder der Kreis freigespielt.

Am Ende war ein nie gedachter, nur ganz klein erhoffter Erfolg auf der Anzeigetafel zu verzeichnen.
Mit 40:18 spielten sich die verbliebenen Holzdorfer in die Köpfe der Wolfener und auch der Zuschauer.
Es war sicherlich nicht das schönste Spiel, aber der Wille und vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit war deutlich zu sehen.
Jeder in der Mannschaft opferte sich für seinen Nebenmann auf, es stand ein Verbund auf dem Feld, der die vielen fehlenden Spieler nur zum Teil vermissen ließen.

So war nach dem Sieg die Stimmung dementsprechend, auch wenn sicherlich dem Einen oder Anderen die Knochen mehr als normal weh taten.
Selbst Trainer Reimo Ziemer war nach dem Spiel zum Teil sprachlos und lief mit einem breitem Grinsen durch die Halle.
Mit dieser Leistung, mit diesem deutlichen Sieg haben weder er noch die Vereinsführung gerechnet.

Aber es zeigt sich auch durch dieses Spiel, dass Ausfälle gekonnt kompensiert werden können, die Stimmung in der Mannschaft intakt ist und alle Spieler, alt oder jung, erfahren oder neu sich für alle einsetzen, selbst über die eigene körperliche Fitness hinaus.

Wie sich die komplette Mannschaft dann wieder finden wird, zeigt sich im Stadtderby am 07.05.2022 gegen den Jessener SV 53 (davor spielt die Frauenmannschaft!)

 

Zeitstrafen: Holzdorf 1x 2-min. Wolfen 6x 2-min
7-Meter: Holzdorf 2/2 Wolfen 1/1

Es spielten:
Reimo Ziemer, Anna Thiel (MV), Torben Günther (Tor), Maximilian Kernke, Pierre Naundorf, Jan König, Carsten Teßmann, Christian Müller, Simon Weißkirchen, Kay Duhnsee, Ronny Lustig, Martin Töpfer