Wolfen gegen Holzdorf 29:42 (16:19)

Auf dem Papier: eine Pflichtspielsieg gegen den Tabellenletzten (bisher kein Sieg).
Aber! So manche Saison hat gezeigt, dass die Halle und / oder die Mannschaft etwas gegen Pflichtspielsiege hat, und oft genug hat Wolfen den Holzdorfern ein Bein gestellt.

Holzdorf selber konnte erstaunlicherweise über ein volles Spielprotokoll verfügen, trotz Auswärtsspiel in Bitterfeld.

Die Anfangsminuten waren ein Spiegelbild des Spieles von letzter Woche.
Drei Angriffe wurden vergeben, so dass das erste Tor zum 0:1 erst in der 3. Minute fiel.
Viel besser wurde es allerdings auch danach nicht.
Zuviel Fehlwürfe in der ersten Halbzeit (11) und 4 technische Fehler eröffneten Wolfen die Chance Holzdorf zu zeigen, dass sie mit der teilweise sehr jungen Mannschaft doch konkurrenzfähig ist.
Allein Torben Günther im Tor (11 Paraden) und der doch ganz gut stehenden Abwehr ist es zu verdanken, dass Wolfen nur einmal in Führung ging (7. 3:2) ehe Holzdorf in der 8. Minute ausgleichen konnte (3:3).
Aber wegziehen, daran war überhaupt nicht zu denken.
Es war wieder dieses typische Spiel in Wolfen. Oben es an der Halle, am Gegner, am Licht oder dem Harzverbot liegt, oder die Spieler während der langen Fahrt einfach zu viel nachdenken können, es wird sich wohl nie klären lassen.

Mit Jan Busch (11) und Reik Topat (5) waren erfahrene und schnelle Spieler in den Wolfener Reihen, die man nie ausschalten konnte. Aber auch die teilweise 17-jährigen in ihren Reihen brachten Tempo ins Spiel und ärgerten die Holzdorfer immer wieder.
In der ersten Halbzeit konnte so nie ein Vorsprung mit mehr als 4 Toren erreicht werden, und mit einem 16:19 wechselte man die Seiten.

In der Pause wurden vom Trainer Reimo Ziemer einige Sachen angesprochen. Von der Chancenverwertung über die Abwehrleistung bis hin zu überhastet abgeschlossenen Angriffen.

Die zweite Halbzeit zeigte erstmal keine Änderungen.
Die Abwehr agierte für die schnellen Angreifer zeitweise etwas zu langsam, so dass diese immer wieder die Lücken ausnutzen konnten.

Im Angriff fehlten zum Teil Ideen, wodurch einige Einzelleistungen von Nöten waren, die aber auch zum Teil in Fehlwürfen endeten.
Auch in der 2. Halbzeit sammelten sich 7 Stück an, die der gegnerische Torwart parieren konnte.
So blieb der 4-Tore-Vorsprung lange erhalten (45. 24:28), ehe in der 48. Minute endlich der Knoten platzte.

Torben Günther konnte sich mit 6 Paraden (darunter 2 gehaltene 7-Meter) auszeichnen, ehe innerhalb von 6 Minuten Holzdorf seinen Vorsprung auf 28:38 vergrößerte.
Über eine jetzt gut stehende Abwehr und einem schnellen Angriffsspiel konnte man Wolfen nun den Zahn ziehen.
Das dann noch beim Stand von 29:38 Kay Duhnsee im Tor eingewechselt wurde (54.) und bis zum Schlusspfiff weder freie Würfe noch 7-Meter zuließ (insgesamt 5 Paraden), war dann noch die Krönung.

Mit 29:42 gewann man auswärts gegen Wolfen

42 Tore waren sicherlich nicht zu bemängeln, aber 29 Gegentore sind dann doch ein wenig viel.
Wenn man das schnelle Spiel der Wolfener anschaut, kann man sich ihre Tabellensituation eigentlich nicht erklären.
Aber sicherlich werden sie in den kommenden Saisons so manchem Gegner ein Bein stellen.

Am 28.01.2023 ist wieder großer Heimspieltag in Holzdorf!
Um 15:00 Uhr spielen die Damen gegen den HBC, ehe um 17:15 Uhr die Männer gegen Zerbst antreten müssen.
Beide Mannschaften hoffen auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung.

Zeitstrafen:  Wolfen  3x 2-min  Holzdorf  2x 2-min
7-Meter:  Wolfen 3/6  Holzdorf 3/3

Es spielten:
Reimo Ziemer, Jennifer Lustig (MV), Torben Günther, Kay Duhnsee (Tor), Maximilian Kernke, Eric Ziemer, Lucas Martin, Jan König, Lucas Gotthardt, Michael Radunz, Stefan Schwager, Christian Müller, Simon Weißkirchen, Christph Schwager, Tim Raschig, Mathias Radunt

Spiel aus Sicht der Mitteldeutschen Zeitung: